Religion im alten Ägypten

Die Ägypter waren ein sehr religiöses Volk! Für jede Kategorie hatten sie eine spezielle Gottheit! So gab es beispielsweise die Göttin der Liebe, Hathor, oder den Gott der Schreiber, Thot. Aber auch Naturerscheinungen wurden verehrt, so zum Beispiel der Gott Seth, der Gott der Stürme und der Gewitter. Auch der Nil wurde verehrt als Hapi, einen dickleibigen Mann mit Wasserpfalnzen auf dem Kopf. Selbstverständlich huldigten dien Ägypter auch der Sonne, die mit dem Nil zusammen, das Quell allen Lebens bildete. Für die Sonne gab es gleich drei Götter: Aton, die frühe Morgensonne, Re, die kräftige Mittgassonne, und Atum, die Abendsonne.

Lexikon der Götter

Tempel und Götter

Um ihre Götter zufriedenzustellen bauten die alten Ägypter viele Tempel. Die berühmtesten sind der Tempel von Karnark, der zu Ehren des Gottes Amun, seiner Gemahlin Mut und seines Sohnes Chons, des Mondgottes, erbaut wurde. Auch anderorts entstanden große Kultzentren, wie zum Beispiel in Abydos, wo Osiris verehrt wurde, der durch seine  Bruder Seth zerstückelt wurde, und schlußendlich von seiner Gattin Isis wieder zum Leben erweckt wurde, was ihr mit Hilfe des Totengottes Anubis durch die Mumifizierung gelang. In Dendera wurde die Göttin Hathor verehrt, ihr Tempel ist einer der bemerkenswertesten ganz Ägyptens, da die Architektur umwerfend gut zu der Gegend passt. Bei den Touristen ist wohl der Tempel von Abu Simbel der bekannteste. Abu Simbel wurde als Tempelkomplex von dem legendären Pharao Ramses II. zu Ehren seiner selbst und seiner Gemahlin Nefertari, deren Tempel ein paar Meter davon steht. Die Besonderheit des Tempels von Ramses ist, dass genau an zwei Tagen die Sonne die Götterstatuen von Amun, Ptah, Re und Ramses II. im Allerheiligsten erleuchtet. In den 60er Jahren wurde der Tempel von Nilwasser bedroht, das wegen des Nasserstaudamms von Assuan gestiegen ist, und musste in einer nervenaufreibenden Mission ein paar Meter zurückverlegt werden, was nur durch das Abtragen und Wiederaufbauen des Tempels gelang.

Die Göttin Isis -  Schwester und Gemahlin des Osiris.

 

Das ägyptische Jenseits

Die ägyptische Religion der Ägypter war tief in einem tiefen Jenseitsglauben verankert! Das Leben in der irdischen Welt bedeutet ihnen nicht so viel wie das Leben in den Jarusfluren, im Jenseits.  Der Tod war den Ägyptern kein ewiger Abschied, denn im Jenseits tarf man seine verstorbenen Verwandten und Freunde. Beim Tod trennte sich die Seele (Ka) von der Materie. Der Körper des Toten musste jedoch erhalten bleiben, damit der Ka, wenn er wieder in seine Gruft zurückkehren wolte, den seinen Körper erkennen und die Seele heimkehren konnte. Daher die Mumifizierung. Doch um das Jenseits zu erreichen, musste der Tote erst einmal eine lange und gefährliche Reise überstehen. Er musste Hindernisse überwinden, dämonartige Wächter überzeugen und in die Halle der Wahrheit gelangen. In dieser Halle erwarteten den Toten dann der Totengott Anubis und der Schreibergott Thot. Das Herz des Verstorbenen musste mit der Feder der Ma'at, der Wahrheitsgöttin also, aufgewogen werden. War das Herz leichter als die Wahrheitsfeder, so führte Osiris den Toten in das Jenseits, war es aber schwerer, so wurde der Verstorbene von einem krokodilköpfigen Monster namens Amnut verschlungen, was den ewigen Tod bedeutete. Es gab jedoch einen Trick dem ewigen Tod auch mit unreinem Herzen zu entkommen: den Harzskarabäus. Man konnte ihn anstelle des Herzens auf die linke Wagschale legen, was eine sichere Methode war, denn der Herzskarabäus war immer leichter als die Feder der Wahrheit.

Osiris, der Herr des Totenreiches

 

Legenden und Amulette 

Die Ägypter waren sehr abergläubisch. An vielen Tagen stellte man die Geschäfte ein, um ja keine große Verluste zu erleiden. An solchen Tagen war es am besten im Bett zu belieben und wenn das schon nicht möglich war, dann wenigstens die Arbeiten zu Hause zu erledigen. Einer dieser Tage war zum Beispiel der, an dem die Göttin Sachmet die Menschen bestrafte! Dies beruht auf einer Legende, nach welcher der Sonnengott Re von den Menschen so erzürnt worden war, dass er beschloß, sich an ihnen zu rächen. Zu diesem Zweck erschuf er die löwenköpfige Göttin Sachmet, die von nun an durch Ägypten zog, um die Menschen zu vernichten. Doch irgendwann, als nur noch wenige lebten, wurde es Re auf einmal klar, dass, wenn es keine Menschen mehr gäbe, er auch keine Diener mehr hätte, die ihm huldigen würden. Also sagte er zu Sachmet, sie solle aufhören mit dem Abschlachten, aber Sachmet war so trunken von Mordlust, dass sie nicht aufhörte. Da dachte Re sich eine schlaue List aus: Überall verstreute er rotes Bier, dass aussah wie Blut. Sachmet stürzte sich, als sie das vermeintliche Blut sah, sofort darauf. Nach einiger Zeit dann war sie so betrunken von dem Bier, dass sie einschlief. So konnte Re sie bannen und seitdem leben die Menschen wieder in Frieden. Die Ägypter fertigten sich viele Amulette an, um sich vor den Dämonen zu schützen. Das wichtigste Amulett war das Udschat-Auge, das Auge des Horus, das er ihm Kampf mit Seth um den Thron Ägyptens verloren hatte. Als der Kampf zu Ende war und Seth besiegt am Boden lag, befanden die übrigen Götter, dass Horus der Sieger sei und ihm der Thron rechtmäßig zustehe. Ma'at, die Göttin der Wahrheit, die kosmische Weltordnung, ersetzte ihm das Auge wieder. Seitdem gilt es als Glücksbringer, der den bösen Blick von seinem Träger abhält. Ein weiteres wichtiges Amulett ist der Tjit-Knoten, der zusammen mit dem Herzskarabäus den Verstorbenn beschützt!

Der Tjit-Knoten.

 

Die Aton-Religion 

Eine besondere Art von Religion (für Ägypten jedenfalls) war die Religion des Atons, die von Echnaton und seiner Gemahlin Nofretete eingeführt. Diese Religion ist im Prinzip ein Vorläufer aller monotheistischen Religionen. Manche Forscher vermuten sogar, dass diese Religion in veränderter Form von dem biblische Moses übernommen wurde. Doch zurück zu Echnaton und seiner Aton-Religion: Während Ägypten vor Echnaton eine polytheisthische Religion wie die der Babylonier, der Griechen und der Römer hatte, stürzte Echnaton nun die alten Reichsgötter zu Gunsten eines einzigen: Aton, die glänzende Sonnenscheide. Der Sonne zu Ehren verlegte er die Hauptstadt von Theben in das unbewohnte Tal von Tell el-Armana und gründete dort eine Stadt namens Achet-Aton. Er verfasste den wunderschönen Sonnenhymnus, in dem er Aton preist und ihm dankt für das Leuchten der Sonne, die alles Leben möglich macht. Die Jenseitsreligion, die den Ägyptern Trost und Hoffnung gab, verschwand. Stattdessen überging man den Tod geflissentlich, so als würde es ihn nicht geben. Nur das Leben zählte. Direkter Ansprechpartner für die Gläubigen war nicht der Gott selbst, sondern seine Stellvertreter auf Erden, das Königspaar, zu denen die Ägypter nun zu beten hatten.Da Echnaton über seine Religion das Regieren und vor allem die Außenpolitik vernachlässigte, fielen immer mehr der Vassallenstaaten und Provinzen ab. Als Echnaton schließlich starb, hatte das Reich an Größe beträchtlich abgenommen. Sein Nachfolger, Tut-anch-Amun, der erst neunjährig den Thron bestieg, verlegte unter seines Vormunds Eje die Reichshauptstadt zurück nach Theben und setzte wieder die alte Religion mit ihren vielen Göttern ein. Haremhab, der Nachfolger des Eje, der schließlich nach dem frühen Tod des Tut-anch-Amun selbst Pharao wurde, befahl Echnaton aus allen Königslisten streichen zu lassen und seine Stadt, die Tempel und sein Grab zu zerstören, um ihn der Vergessenheit zu übergeben, was für einen Ägypter der schlimmste Tod ist. Dennoch fanden Forscher Überreste von Achet-Aton und erweckten Echnaton so durch das Aussprechen seines Namens zu einem neuem Leben im Jenseits.

Echnaton - Amenophis IV.

 

 

 

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